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Mitgliederbrief September 2007

 

 

 

Mannheim im September 2007

 

An die

Mitglieder

 

 

 

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

nach meinem letzten Brief an Sie vom April diesen Jahres bietet die Sommerpause nun Anlass genug, Sie über die Aktivitäten des Vorstands in den vergangenen Monaten zu informieren.

 

Am 11.04.2007 hat Justizminister Prof. Dr. Goll den Vereinsvorstand empfangen. Was wir dort an Anregungen und Bitten vorgetragen haben, können sie auf der Homepage des Vereins im Internet nachlesen (www.vrv-bw.de), ebenso wie die nachfolgend erwähnten Protokolle und Stellungnahmen. Da die Kollegen bei den Gerichten Zugang zum Internet haben, erlaube ich mir, kurzerhand hierauf zu verweisen. Die Kollegen, die diese Möglichkeit nicht haben und bestimmte Protokolle oder Stellungnahmen o.ä. deshalb in Papierform zugeschickt bekommen wollen, mögen sich bitte an ihre Sprengelvertreter oder mich wenden.

 

Wegen der Pläne des Landes zur Abschaffung des Widerspruchsverfahrens hat sich der Vorstand kurzfristig am 23.07.2007 in Sigmaringen zusammengesetzt und die Stellungnahme besprochen, die ich in dieser Sache gegenüber dem Justizministerium abgegeben habe. Da das Widerspruchsverfahren nach unserer Erfahrung die ihm zugedachten Funktionen in wichtigen Bereichen nur noch unzureichend erfüllt, haben wir uns für ein ergebnisoffenes Pilotprojekt ausgesprochen, um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen. Zugleich haben wir für den Fall der Abschaffung des Widerspruchverfahrens gefordert, die kostenrechtlichen Schwellen zu senken, die Bürger von der Klageerhebung beim Verwaltungsgericht abhalten können.

 

Eine weitere Stellungnahme hatte ich bereits am 22.02.2007 gegenüber dem Justizministerium wegen der Zuständigkeiten der Verwaltungsgerichte abgegeben.

 

Zum öffentlichen Dienstrecht gibt es im Moment noch nichts zu berichten. Nachdem die Gesetzgebungszuständigkeit im vergangenen Jahr mit der Föderalismusreform weitgehend auf die Länder übergegangen ist, steht der Landesgesetzgeber immer noch ganz am Anfang seiner Überlegungen. Der BDVR hat indessen eine Arbeitsgruppe zur Richterbesoldung eingerichtet, an der für unseren Landesverband Herr Epe mitwirkt. Das „Arbeitskonzept“ der Arbeitsgruppe des BDVR zur Klärung von Fragen des Besoldungsrechts ist auf unserer Homepage nachzulesen.

 

Bereits im Gesetzgebungsverfahren befindet sich die Stichtagsbeurteilung. Die Landesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Änderung des Landesrichtergesetzes eingebracht, durch den es dem Justizministerium ermöglicht wird, für die Regelbeurteilung bestimmte Beurteilungsstichtage festzusetzen. Herr Brockmann hat den Gesetzentwurf für uns dankenswerterweise durchgearbeitet; wir haben gegen das Änderungsgesetz keine Einwendungen erhoben. Dem Vernehmen nach soll die erste Stichtagsbeurteilung im Frühjahr 2008 stattfinden. Wir gehen davon aus, vor Änderungen der Beurteilungsrichtlinie nochmals angehört werden.

 

Außerdem wurde uns der Gesetzentwurf mit der Neuregelung des Disziplinarrechts im Land zugeschickt, mit der u.a. die Disziplinargewalt der Verwaltungsgerichte abgeschafft und eine zentrale Zuständigkeit des Verwaltungsgerichts Stuttgart eingeführt werden soll. Hierzu werden wir in den nächsten Wochen Stellung nehmen.

 

Die traurige Nachricht vom Tod unserer beiden Kollegen und Vereinsmitglieder Dr. Erich Hofherr und Harro Kühnel wird den meisten nicht neu sein.

 

Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Unsere Abteilung „Reisen“ ist wieder aktiv. Abteilungsleiter Karlheinz Schenk hat die Pfingst- und Sommerferien sinnvoll genutzt, um eine Fortbildungsreise nach Dresden und Bautzen vorzubereiten, die zu den dortigen Verwaltungsgerichten führen und auch die kollegialen Attraktionen „auf der Strecke“ nicht ungebührlich vernachlässigen soll (bspw. Mittagessen in Meiningen). Der Termin steht schon fest. Bitte halten Sie hierfür die Tage vom 8.-11. November 2007 frei (Donnerstag bis Sonntag).

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Ihr Christian Heckel

Richter am VGH